BREMERHAVEN MUSS DIGITALISIERUNG ENDLICH VORANTREIBEN!

Weiterhin keine digitale KFZ-Anmeldung in Bremerhaven

Gegenüber anderen Kommunen hat Bremerhaven einen Wettbewerbsnachteil.  Die Digitalisierung von Verwaltung und Infrastruktur schreitet viel zu langsam voran. Während für Bürger*innen der Seestadt Online-Geschäfte und Home-Office längst Alltag sind, stapeln sich in der Stadtverwaltung weiterhin die Papierberge. Der Magistrat muss die Digitalisierung endlich als Chance begreifen.

Bürger*innen müssen oft sehr lange auf Termine warten

Dazu Ralf-Rüdiger Heinrich, Grüner Stadtrat und als solcher zuständig für den städtischen Betrieb für Informationstechnologie (BIT): „Viele Abläufe in Bremerhaven sind nicht mehr zeitgemäß. Komplexen Vorgängen versucht der Magistrat mit mehr Personal und der externen Vergabe von Aufträgen zu begegnen. Das ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels eine wenig erfolgversprechende und sehr teure Strategie. In Bremerhaven wird es, wie seit letzter Woche bekannt ist, auch weiterhin keine Online-Zulassung von KFZ geben. Entgegen der Darstellung der Nordsee-Zeitung ist der BIT , vor deren Mitarbeitenden ich mich hiermit stelle, nicht dafür verantwortlich. Es ist im Gegenteil die Verantwortung von Oberbürgermeister Melf Grantz, dessen Bürger- und Ordnungsamt kein genehmigungsfähiges Digitalisierungs-Konzept beim Kraftfahrt-Bundesamt eingereicht hat. Für Bürger*innen heißt es deshalb auch weiterhin Schlange stehen.“  

Rote Laterne bei Digitalisierung

Birgit Kreiensiek, Schatzmeisterin der Bremerhavener Grünen, ergänzt: „Erst im vergangenen Herbst hat der Smart-City-Index gezeigt, wo unsere Stadt bei der Digitalisierung im Vergleich mit den anderen Großstädten in Deutschland steht – ganz hinten. Ich arbeite oft im Home-Office. Das ist heute eine Selbstverständlichkeit und für viele Berufstätige längst ein Auswahlkriterium für einen Arbeitsplatz. Was der CDU-Fraktionsvorsitzende Thorsten Raschen vom Home-Office hält, teilte er kürzlich über die sozialen Medien: Wer zuhause arbeiten kann ist unwichtig. Diese Aussage bedarf keiner weiteren Kommentierung. In weiten Teilen der Stadtverwaltung wird die Arbeitszeit noch immer mit einer Stempeluhr erfasst. Da passt es ins Bild, dass der Magistrat weiterhin einen Beschluss zum ortsflexiblen Arbeiten verweigert. Das schadet Bremerhavens Wettbewerbsfähigkeit noch weiter.“

Bremerhaven muss endlich konkurrenzfähig sein

Heinrich schließt ab: „Gegenwärtig können sich Fachkräfte den für sie attraktivsten Arbeitgeber aussuchen. Die Seestadt gehört meistens nicht dazu. Bremerhaven ist vom Arbeitskräftemangel besonders stark betroffen. Gerade hier wäre Digitalisierung ein Hebel, um konkurrenzfähig aber auch um bürgerfreundlicher zu werden. Bremerhaven muss endlich mit der Zeit gehen.“

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