Bremen regiert in Bremerhaven rein!

Der geplante Neubau des Hotels „Premier Inn“ wird die Zahl der Hotelzimmer in Bremer­haven auf einen Schlag um ca. 10% erhöhen. Dabei soll das neue Hotel eigentlich in Bremen entstehen, weil ein Teil des Bremerhavener Gebietes gar nicht Bremerhaven ist, sondern Bremen. Diese Verwirrung stört die Bremerhavener Grünen schon lange. Für den Grünen Fraktionsvorsitzenden Claudius Kaminiarz ist das geplante Hotel ein weiterer Beleg dafür, wie unsinnig diese Regelung ist.

„Hier soll ein Hotel gebaut werden, das stark in Bremerhavens Stadtbild eingreift und in offensive Konkurrenz zu den Hotels unserer Stadt tritt. Und wir haben keinerlei Möglichkeit, diese Entscheidung zu beeinflussen und könnten nicht einmal kommende Steuereinnahmen für die Stadt nutzen“, ärgert sich Kaminiarz. „Wann traut sich endlich mal jemand, die absurde Situation zu ändern, dass eine Stadt in einer 60 Kilometer entfernten Stadt eine kleine Enklave besitzt? Im Alltag erzeugt das regelmäßig unnötige Reibereien. Ob bei der Verkehrsplanung, dem ÖPNV oder bei der Genehmigung von Bebauung. Zuletzt sorgte der Abriss von Teilen der MWB-Werft sowie die Verlegung des BLG-Bereiches „High and Heavy“ an diese prägnante Stelle für Ärger. In Bremen werden Sachen beschlossen, die die Menschen in Bremerhaven betreffen, und das oft ohne Rücksprache. Wir Bremerhavener Grüne bleiben bei unserer Forderung, die bremische Hoheit über Gebiete hier in Bremerhaven muss beendet werden.“

In der aktuellen Frage des Hotelneubaus lässt Kaminiarz den Magistrat allerdings auch nicht aus der Verantwortung: „Wir haben vor einigen Jahren in Bremerhaven festgestellt, dass die Stadt keine weiteren Hotelkapazitäten benötigt. Dies mag sich geändert haben. Nur hat der Magistrat es versäumt, entsprechende Untersuchungen des Marktes anzu­schieben. Herr Grantz tritt nun mit Behauptungen in die Öffentlichkeit, die auf Bauchgefühl und Vermutungen beruhen, weil ihm keine Fakten vorliegen. Das erleben wir leider häufiger bei Behauptungen des Magistrats oder der Koalition. So kann man Bremerha­ve­ner Interessen nicht effektiv gegenüber Bremen vertreten“, schließt Kaminiarz.

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