Zugänge zum Arbeitsmarkt für alle zugewanderten Ärzt:innen verbessern

Der Ärztemangel beschäftigt das Land und die Kommune Bremerhaven jetzt schon seit Jahren. Deutliche Verbesserungen sind aktuell nicht erkennbar. Im Gegenteil. 2023 hat die Kassenärztliche Vereinigung Bremen vorhergesagt, dass die Zahl der Ärzt:innen im Bundesland Bremen und damit auch in Bremerhaven bis zum Jahr 2035 erheblich zurückgehen wird. Dies lässt sich laut der Kassenärztlichen Vereinigung nur durch Zuwanderung umkehren.

„Wir müssen zugewanderte Ärzt:innen mit Wohnsitz in Bremerhaven besser und schneller in den hiesigen Arbeitsmarkt integrieren“, fordert Petra Coordes, arbeitsmarkpolitische Sprecherin der Stadtverordnetenfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN + P. „Und damit meine ich vor allem Ärzt:innen, die hierher geflüchtet sind und vom Jobcenter betreut werden. Denn sie sind für die Stadt Bremerhaven gewissermaßen ‚unsichtbar‘. Derzeit wissen wir noch nicht einmal, wie viele Mediziner:innen, die Leistungen vom Jobcenter beziehen, in Bremerhaven leben und welche fachliche Ausrichtung sie haben. Das Jobcenter führt dazu schlicht keine Statistik. Wir wissen auch nicht, bei welchen Sprachkursträgern sie sind oder wie der Sachstand bei den Anerkennungsverfahren ist. Diese Informationen brauchen wir aber dringend. Nur dann kann die Kommune diese Fachkräfte erreichen und ihnen Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche oder Ansiedelung in Bremerhaven anbieten zu können. Hier liegt eine große Chance für die Stadt.“

Carsten Baumann-Duderstaedt, gesundheitspolitischer Sprecher von GRÜNE + P, fordert neue arbeitsmarktpolitische Ansätze, um hier schneller ans Ziel zu kommen: „Es wäre zum Beispiel sinnvoll, allen hierher geflüchteten Ärzt:innen von Anfang an Sprachkurse bei einem Träger in Bremerhaven zu vermitteln, der auch medizinische Berufsfachsprach­kurse anbietet. Denn diese sind notwendig für die Anerkennung entsprechender Berufsabschlüsse. Wir würden mit dieser Vorgehensweise die freie Sprachkurswahl für diesen Berufsstand einschränken. Von daher wären Gespräche mit dem Jobcenter und dem Bundesamt für Migration notwendig. Wir müssen wir Gesundheitspolitik, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik zusammendenken“, schließt Baumann-Duderstaedt.

Für Rückfragen:
Petra Coordes, 0175 9902170, Carsten Baumann-Duderstaedt, 0172 9300603

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