Aktuell bemüht sich die Bremerhavener Koalition darum, die Verwirrung zu mildern, die sie in der Frage „neue Stadthalle“ selbst gestiftet hat. Zugleich liefert die Nordsee-Zeitung Hintergrundinformationen, die diese Diskussion um die Stadthalle bereichern. Da die Zeit drängt, fordert die Grüne Stadtverordnetenfraktion schnelle Entscheidungen.
„Bremerhaven braucht eine neue Stadthalle“, betont Claas Schott, Sprecher der Grünen im Ausschuss Sport und Freizeit. „Es spricht sehr, sehr viel für einen Neubau, der den Anforderungen an einen modernen Veranstaltungsort gerecht wird. Zudem wird ein Neubau sicherlich langlebiger sein als eine sanierte alte Halle. Alle Vorteile sowie konkrete Pläne für eine neue Stadthalle liegen auf dem Tisch. Das haben SPD, CDU und FDP, zumindest im Wahlkampf, auch so gesehen. Nach der Wahl sprach sich die Koalition dann aus finanziellen Gründen plötzlich gegen einen Neubau und für eine Sanierung aus – allerdings offenbar ohne eine aktuelle Kalkulation der Sanierungskosten. Denn nach neuesten Zahlen soll eine Sanierung annähernd so teuer sein wie ein Neubau. Dieses Hin und Her muss jetzt ein Ende haben. Wir brauchen einen Grundsatzbeschluss für eine neue Stadthalle, damit schnell mit weiteren Planungen begonnen werden kann.“
Claudius Kaminiarz, Grüner Fraktionsvorsitzender und finanzpolitischer Sprecher unterstützt diese Forderung: „Aus eigener Kraft wird die Stadt einen Neubau nicht finanzieren können, eine Sanierung übrigens auch nicht. Also muss rechtlich geprüft werden, ob die Stäwog oder ein anderer privater Investor die Stadthalle bauen dürfte. Warum das nicht längst geschehen ist und erst jetzt ein Rechtsanwalt für Vergaberecht eingeschaltet wird, ist mir ein Rätsel. Eine solide Finanzierung hätte doch zuerst geklärt werden müssen. Was beim Neubau von Schulen möglich war, sollte auch bei einer Stadthalle gehen. Angesichts des Zustandes der alten Halle müssen wir jetzt zweigleisig fahren: Neubau planen und zugleich die Finanzierung rechtlich sauber aufstellen. Weitere Verzögerungen können wir uns nicht leisten“