Kein Plan, kein Personal, keine Veränderung

Vorstandssprecher*innen der Grünen Bremerhaven, Wiebke Stuhrberg und Christian Neuhäuser

Bremerhaven muss sich einen neuen Tourismus-Chef suchen, wieder mal. André Lomsky schmeißt nach nicht einmal einem Jahr hin. Er reiht sich damit in eine prominente Reihe von Führungskräften ein: Erst vor wenigen Tagen wurde die Kündigung des Leiters des Gesundheitsamtes, Ronny Möckel, publik. Der Amtsleiter des Gartenbauamtes Thomas Reinicke ist bereits aus dem Amt geschieden. Dazu Wiebke Sturhberg, Sprecherin des Bremerhavener Kreisverbandes von Bündnis 90/DIE GRÜNEN:

„Die Gründe für den Rückzug von André Lomsky bleiben für die Öffentlichkeit im Dunkeln. Das Grundproblem ist aber offensichtlich. Die Seestadt hat nicht nur große Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden, es gelingt ihr auch nicht, wichtige Führungskräfte zu halten. Das ist für unsere Stadt, die vor gewaltigen Herausforderungen steht, ein riesiges Problem. Die Ursachen dafür liegen nicht im allgemeinen Fachkräftemangel.“

Christian Neuhäuser, Grüner Kreisvorstandssprecher, ergänzt: „Die SPD-CDU-FDP-Koalition agiert nach dem Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners. Sie flickt Löcher, verändert aber nicht die Ursachen. Ihrem politischen Spitzenpersonal fehlt es an Verständnis für Zusammenhänge und an Führungskompetenz. Trotz mangelnder Fachkenntnis mischen sie sich immer wieder ins operative Geschäft der Ämter und Gesellschaften ein oder werfen auf Fakten basierende Planungen über den Haufen. Das baut viel Frust bei den Beschäftigten auf und irgendwann ist das Maß dann voll. Dieser Umgang der Koalition mit Fachkräften ist inzwischen ein strukturelles Problem in unserer Stadt, ja regelrecht ein Standortnachteil für Bremerhaven. Wiebke Stuhrberg schließt ab: „Die Koalition hat anspruchsvolle Ziele und verspricht vieles. Die Antworten bleibt sie schuldig: Wie soll das eigentlich funktionieren? Statt auf qualifizierte Fachpersonen wird bei richtungsweisenden Personalfragen weiterhin auf verdientes Parteipersonal zurückgegriffen. Bei jeder Stelle in der Stadtverwaltung wird mehr Wert auf Qualifikation gelegt als bei den hochbezahlten hauptamtlichen Dezernent*innen. Wer glaubt, dass dies keine Auswirkungen auf die Beschäftigten in den Ämtern sowie in den Wirtschafts- und Eigenbetrieben oder denen mit wesentlichen Beteiligungen der Stadt Bremerhaven hat, wird gegenwärtig leider eines Besseren belehrt.“

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