GRÜNE PP zum Rücktritt von Umweltdezernentin Dr. Susanne Gatti

Aus Protest gegen das fachlich unzureichende und zutiefst unkollegiale Verhalten des Bremerhavener Magistrats tritt Frau Dr. Susanne Gatti zum Ende des Monats von ihrem Amt als Umweltdezernentin zurück. Damit verliert Bremerhaven eine ausgewiesene Expertin in Fragen der Umwelt- und Klimapolitik. Zugleich zeigen die Verantwortlichen in SPD, CDU und FDP, dass ihnen wieder einmal parteipolitischer Egoismus weit über das Wohl unserer Stadt geht.

„Es ist erbärmlich, wie sich die Koalitionsparteien und ihre Dezernenten hier aufführen“, ärgert sich die Fraktionsvorsitzende von DIE GRÜNEN PP Doris Hoch. „Anmaßend und fachlich inkompetent haben die Magistratsmitglieder von SPD, CDU und FDP am Mittwoch den 12. Oktober eine Vorlage von Frau Gatti geändert. Ohne sie vorab darüber zu informieren. Gegen ihre wissenschaftlich begründete Kritik. Und schließlich sogar gegen ihre Stimme in der besagten Magistratssitzung. Dies führte zu dem wohl einmaligen Ergebnis, dass der Name einer Dezernentin unter einer Vorlage steht, die gegen ihren Willen und gegen ihre Stimme beschlossen wurde. In einer Stadt, die etwas auf ihre politische Kultur hält und an seriöser inhaltlicher Arbeit interessiert ist, wäre das ein Skandal. Nicht so in Bremerhaven. Auf Frau Gattis Kritik an diesem Vorgehen reagierten die angeschriebenen Magistratskollegen, Oberbürgermeister Grantz, Bürgermeister Neuhoff und Baudezernent Schomaker knapp zwei Wochen mit keinem Wort. Wahrscheinlich freuen sich die Herren sogar darüber, dass sie eine aufmerksame und kritische Kollegin loswerden und nun in einer reinen Männerrunde die Wahlkampfideen ihrer Parteien als Projekte des Magistrats verkaufen können. Denn um nichts Anderes geht es in dieser Sache. Die Koalition hat sich wenig wirksame, aber öffentlich populäre Maßnahmen gegen den Klimawandel ausgedacht und ‚ihren‘ Dezernenten den Auftrag erteilt, dies schnell in eine Verwaltungsvorlage zu gießen, und zwar in die von Frau Gatti. Das ist menschlich schäbig und politisch für unsere Stadt eine große Belastung. Denn hier werden Entscheidungen nicht nach dem Rat der Fachverwaltung und zum Wohl Bremerhavens getroffen, sondern nach parteipolitischen Interessen“, so Hoch und ergänzt: „Wir danken Frau Gatti für ihren außergewöhnlichen Einsatz in den letzten dreieinhalb Jahren, in denen sie mit hoher Kompetenz und gegen viele Widerstände im Magistrat für den Klima- und Umweltschutz in Bremerhaven gestritten hat.“

Für Rückfragen: Doris Hoch, in Vertretung Claudius Kaminiarz, 0179 7312466