GRÜNE fordern norddeutsche Häfenkooperation statt weiterer Unterweservertiefung

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremerhaven freuen sich, dass ihr Antrag zur Verhinderung weiterer Vertiefungen der Weser zwischen Bremerhaven und Bremen auf der Grünen Landesmitgliederversammlung beschlossen wurde. Damit senden die Grünen im Land Bremen ein deutliches Signal der Solidarität an alle Menschen, die von einer weiteren Weservertiefung bedroht sind oder für den Schutz der Natur kämpfen.

Christian Neuhäuser, Sprecher der Bremerhavener Grünen und Initiator des Antrages, nennt diverse Gründe, die gegen den weiteren Ausbau der Weser sprechen: „Bestehende Küstenschutzbauwerke werden durch die erneute Vertiefung gefährdet und damit auch die Sicherheit der Bevölkerung. Dass der Anstieg des Meeresspiegels und die Auswirkungen des Klimawandels die Hochwassergefahr in Zukunft noch weiter erhöhen, wird bei diesem Projekt nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem zeigt die Elbvertiefung bei Hamburg, dass die Unterhaltskosten einer Vertiefung aus wirtschaftlicher Perspektive nicht zu rechtfertigen sind. Schlick ist dabei ein riesiges Problem. Das ist teuer und vor allem eine große Belastung für die Menschen, die am Fluss leben, die dort baden möchten oder Häfen oder Anleger betreiben. Die Protestaktion in Nordenham am vergangenen Samstag hat das sehr deutlich gezeigt.“

Schließlich betont Neuhäuser noch das zentrale Anliegen der Grünen: „Mit unserem Antrag setzen wir ein wichtiges Zeichen für den Natur- und Artenschutz an der Unterweser. Gerade an diesem Flussabschnitt sind die Schäden durch den Ausbau an Ufern, Grundwasser und der Wasserqualität besonders groß und kaum mehr rückgängig zu machen. Darum fordern wir statt einer Vertiefung der Weser eine bessere Kooperation der deutschen Häfen. Die wirtschaftliche Konkurrenzsituation auf Kosten von Menschen und Umwelt muss ein Ende haben und die Kapazitäten des Jade-Weser-Ports müssen endlich nachhaltig genutzt werden. Eine norddeutsche Häfenkooperation würde die einzelnen Häfen durch die Schaffung interkommunaler Gewerbe­gebiete stärken und Logistikketten in der gegenwärtigen globalen Krise für die Zukunft sichern.“