Hafenkooperation. Chancen mit kühlem Kopf nutzen

Die Fraktion DIE GRÜNEN PP unterstützt das Anliegen einer engeren Kooperation der Häfen, die sogar zu einer Fusion der insgesamt acht Containerterminals in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven führen könnte, mahnt aber zur Vorsicht.  Bremerhaven dürfe als Hafenstandort nicht hinten runterfallen, sondern müsse von den großen Chancen einer Zusammenarbeit profitieren. Der Ansatz, dass sich jeder Hafen auf seine Stärken konzentriere, sei richtig. Am Ende können dann neue Arbeitsplätze entstehen. Grundsätzlich sei es entscheidend, ökologische und ökonomische Aspekte gut miteinander zu verbinden, denn nur so sei ein Hafen wirklich zukunftssicher.

Der Sprecher der Fraktion DIE GRÜNEN PP im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, Claas Schott, betont: „Der Wettbewerbsdruck ist enorm. Von daher wäre eine Fusion sinnvoll. Durch eine Zusammenführung des Container-Geschäftes könnten die deutschen Häfen führend bei Innovation und Nachhaltigkeit werden. Das betrifft gerade auch das Zukunftspotenzial einer norddeutschen Wasserstoffstrategie. Zudem könnte diese Zusammenarbeit auch endlich dazu führen, die dringend benötigte Modernisierung der Schieneninfrastruktur gegenüber dem Bund stärker einzufordern, was Bremerhaven sehr nutzen würde.“

Claudius Kaminiarz, Sprecher im Bau- und Umweltausschuss, rät bei allem Optimismus dazu, einen kühlen Kopf zu behalten: „Bislang konkurrieren die Städte untereinander, ringen beispielsweise je für sich mit dem Bund um Verkehrsinfrastrukturprojekte. Eine verbesserte Zusammenarbeit könnte dazu führen, dass künftig die öffentlichen Finanzmittel, um die die Länder konkurrieren, gezielter eingesetzt werden. Vor allem geht es bei einer Kooperation um die Verminderung von Preisdruck und um die Nutzung von Synergieeffekten. Aber: Von solch einem Zusammenschluss müssen alle Standorte profitieren. Wenn das gelingt, wäre die abgestimmte Zusammenarbeit ein Wegweiser für eine nachhaltige Transformation der Hafenwirtschaft. Denn solch eine Kooperation bietet insbesondere die Chancen, den Schutz sensibler Lebensräume, insbesondere das Weltnaturerbe Wattenmeer, mit der Stärkung unserer Häfen zu verbinden.“