Tourismusförderung keine Landesaufgabe für den Bremer Senat 17. März 202217. März 2022 Die Bremer Deputation für Wirtschaft und Arbeit hat heute beschlossen, aus Mitteln des städtischen Bremen-Fonds eine Tourismusförderung aufzulegen. Diese soll den besonderen Belastungen der Branche im Zuge der Corona-Pandemie begegnen. Bremerhaven bleibt dabei außenvor. Bremerhavens Grüne kritisieren diese Finanzierung als unsolidarisch. „Es war bislang gute Praxis in unserem Bundesland, den Tourismus in Bremen und Bremerhaven als ein gemeinsames Projekt zu betrachten“, betont Claas Schott, wirtschaftspolitischer Sprecher der Stadtverordnetenfraktion DIE GRÜNEN PP. „Davon verabschiedet man sich gerade in Bremen. Das ist sehr ärgerlich, zumal alle Player in diesem Wirtschaftsbereich den Tourismus städteübergreifend betrachten. Tourismus müssen wir in Regionen denken, also als Kooperationen auch über Landesgrenzen hinweg. Wie sollen wir unseren niedersächsischen Nachbarn erklären, dass Bremen nun seine Schwesterstadt Bremerhaven derart im Regen stehen lässt. Hier klappt nicht einmal die Kooperation zwischen den zwei Städten unseres Bundeslandes. Noch vor wenigen Monaten wurde uns ein Landesprogramm zur Tourismusförderung in Aussicht gestellt. Offenbar ist der Bremer Wirtschaftssenatorin eine Landestourismusförderung nicht so wichtig, dass sie diese regulär aus ihrem Haushalt finanziert.“ Auch Sülmez Dogan, Grüne Bürgerschaftsabgeordnete aus Bremerhaven, kritisiert den Bremer Alleingang: „Die Corona-Pandemie hat den Tourismus besonders hart getroffen. Dass sich Bremen gerade in dieser schweren Lage derart unsolidarisch verhält, ist schon bitter. Wir weisen in Bremen immer wieder auf die schwierige wirtschaftliche Lage Bremerhavens hin. Um gleichwertige Lebensbedingungen in unserem Bundesland zu schaffen, brauchen wir entsprechende Landesförderungen in der Seestadt. In Bremen wird der Tourismus gerne als eine Perspektive Bremerhavens genannt. Vielleicht sollten wir mal grundsätzlich klären, wieviel „Land“ in der Landestourismusstrategie und dem Landestourismusforum stecken“, fragt Dogan.