Zappenduster und bitterkalt. Energie- und Wassersperren verhindern.

Petra Coordes, sozialpolitische Sprecherin der Bremerhavener Stadtverordnetenfraktion DIE GRÜNEN PP, blickt mit großer Sorge auf die Schuldenproblematik vieler Bremer­havener Haushalte. Diese werde durch stetig steigende Energiepreise noch verstärkt.

„Unsere Schuldnerberatungsstellen haben schon vor Wochen auf diese Problematik hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht, dass neben Haushalten, die Transferleistungen beziehen, zunehmend Menschen mit längerfristig niedrigem Einkommen betroffen sind“, so Coordes. „Eine zentrale Ursache für die zunehmenden Probleme ist das Auslaufen von Schutzregelungen, die während der Corona-Krise galten. Hierzu gehörte die Stundung von Mietzahlungen oder Darlehen. Derzeit schärfen steigende Energiepreise diese Lage deutlich. Der von der Bundesregierung beschlossene Heizkostenzuschuss ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings ist fraglich, ob er ausreichend ist und alle Haushalte erreicht, die Unterstützung brauchen. Hier in Bremerhaven können wir natürlich weder Bundesgesetze erlassen noch Schutzregelungen wiedereinsetzen. Wir können auch keine steigenden Beschaffungskosten bei der Energieversorgung verhindern. Es gibt aber durchaus kommunale Hebel: Wir können zum Beispiel bereits vorhandene Maßnahmen wie den Härtefallfonds und die Kampagne Zappenduster stärken und ausbauen. Zappenduster hat Betroffenen schon häufig geholfen, damit es bei ihnen eben nicht zappenduster und bitterkalt wird.“

„Allerdings ist diese Kampagne die letzte Instanz zur Vermeidung von Sperrungen“, so Coordes. „Wir müssen viel früher ansetzen. Projekte wie der Stromsparcheck, die präventive Schuldnerberatung oder die Energiebudget-Beratung müssen deutlich gestärkt werden. Alle Beratungsstellen sollten gezielt auf betroffene Haushalte zugehen. Denn es nützt nichts, wenn Flyer ausliegen und die Menschen diese Informationen nicht entdecken oder mit ihnen nichts anfangen können. Wir brauchen ein Konzept für eine aktive Beratungs- und Informations­politik. Insbesondere gefordert ist das Jobcenter, das neben gezielter Informationsarbeit eine erleichterte Darlehensvergabe ermöglichen sollte. Wir müssen jetzt schnell handeln“, so Coordes abschließend.