Hände weg von der Neuen Aue!

Die Pläne des Baudezernenten Bernd Schomaker (FDP) in seinem Buten-un-Binnen-Interview am 07.09.2020 sorgen für Irritationen und Besorgnis. Er tritt dort mit der Parole an: Bauen, bauen, bauen – und Kleingärtner*innen im Gebiet Neue Aue müssen weichen. Michael Labetzke von der Fraktion DIE GRÜNEN PP hält das für ein fatales Signal:

„Die letzten drei heißen Sommer und der zunehmende Artenschwund zeigen, wie wichtig und wertvoll Grünflächen gerade in Städten sind. Deswegen muss die Neue Aue erhalten bleiben und dafür werden wir kämpfen. Bremerhaven ist schon vor zehn Jahren dem Bündnis zum Erhalt der biologischen Vielfalt beigetreten, u. a. um den Flächenfraß zu begrenzen und die Biodiversität zu schützen. Als Klimastadt muss Bremerhaven endlich eine nachhaltige Stadtentwicklung angehen. Das Vorhaben, wertvolle Grünflächen durch Bebauung im großen Stil zu versiegeln, ist rückständig und klingt wie aus der Zeit gefallen“, so Labetzke.

Claudius Kaminiarz, bau- und umweltpolitischer Sprecher von DIE GRÜNEN PP, ergänzt: „Dass Bauen, Bauen, Bauen nicht der richtige Weg ist, um mehr Menschen nach Bremerhaven zu holen, haben wir bei den vielen Neubauten rund um den Alten und Neuen Hafen gesehen. Der erhoffte große Zuzug blieb bislang aus, gleichzeitig stehen immer noch viele Wohnungen in der Stadt leer. Die Menschen entscheiden nach ganz unterschiedlichen Kriterien, ob sie nach Bremerhaven ziehen. Zudem wird die Stadt mit dem Gebiet Ackmann bald weiteres Bauland erhalten und andere Flächen sind in der Prüfung. In der Neuen Aue ist die Nachfrage nach Parzellen sprunghaft gestiegen. Wir brauchen diese Grünflächen mit hohem Freizeit- und Erholungswert auch für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt. Und einen entscheidenden Punkt sollten die politisch Verantwortlichen nicht vergessen: 2017 haben sich rund 6000 Bremerhavener*innen mit ihren Unterschriften gegen eine Bebauung der Neuen Aue ausgesprochen. Stadtentwicklung geht nicht gegen, sondern nur mit den Menschen. Darum werden wir uns gegen die angedeuteten Bebauungsideen der Koalition und des Baudezernenten stellen“, so Kaminiarz abschließend.