Und täglich grüßt das Murmeltier! Bremerhaven wieder Spitzenreiter bei privaten Überschuldungen

Unlängst erschien der Schuldneratlas 2025. Er dokumentiert wie viele Menschen in Deutschland überschuldet sind und in welchen Regionen sie leben. In Bremerhaven sind 18,33% der Menschen über 18 überschuldet. Wenn man berücksichtigt, dass viele Kinder ebenfalls von dieser Überschuldung betroffen sind, leben wohl mindestens jede vierte Person in der Seestadt in hoch prekären finanziellen Verhältnissen.

„Schulden sind ein massives soziales Problem in Bremerhaven“, sagt Petra Coordes, sozialpolitische Sprecherin der Stadtverordnetenfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN + P. „Deshalb fordern wir schon seit Jahren die Stärkung der präventiven Schuldnerberatung in unserer Stadt. Hier müssen die Beratungsstellen gestärkt und weiterentwickelt werden. Denn ohne Unterstützung und Beratung kommen Menschen, die einmal in die Schuldenfalle geraten sind, da meist nicht wieder heraus. Dabei ist die präventive Schuldnerberatung so wichtig, weil sie Menschen unterstützt, die sonst keinen Zugang zu kostenloser Schuldnerberatung haben: zum Beispiel Rentner:innen, Azubis oder Bezieher:innen von Arbeitslosengeld I. Gerade in diesen Personengruppen steigen die Verschuldungsquoten an. Und Verschuldung ist ein enormes Risiko für eine Armut, die sich in Familien verfestigt und deren soziale Folgen wir heute schon in unserer Stadt an vielen Stellen beobachten können.“

Coordes setzt darum darauf, möglichst früh mit präventiven Maßnahmen anzusetzen: „Schon in den Schulen müssen wir die jungen Leute dafür sensibilisieren, dass zum Beispiel Handyverträge oder digitale Bezahlungsformen schnell zu Überschuldung führen können. Der Schuldneratlas weist als einen Grund für hohe Verschuldungs­quoten eine „unwirtschaftliche Haushaltsführung“ aus. Um Schüler:innen hier früh aufzuklären gibt in anderen Städten bereits gute Projekte. In Hamburg beispielsweise „Schüler ohne Schulden“ von der Diakonie. Auch in Bremerhaven sollten wir solche Angebote schaffen, damit die Schüler:innen von heute nicht die Schuldner:innen von morgen werden“, schließt Coordes.

Für Rückfragen: Petra Coordes, 0175 9902170

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