Radio Bremen berichtet, dass es Überlegungen des Bremer Senats gebe, mit dem Land Niedersachsen über den Betrieb einer Maßregelvollzugseinrichtung im Gebäude des ehemaligen Ameos-Klinikums Mitte zu verhandeln. Die Stadtverordnetenfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN + P lehnt diese Idee ab und fordert dagegen, diesen Ort für eine offene und bürgernahe Medizinversorgung zu nutzen.
„Mir ist kein Beispiel bekannt, wo ein Maßregelvollzug mitten in einer dicht besiedelten Großstadt liegt“, meint Carsten Baumann-Duderstaedt, gesundheitspolitischer Sprecher von GRÜNE + P. „Unsere Gesellschaft braucht forensische Kliniken, in denen Menschen untergebracht werden, die für ihre Umgebung eine Gefahr darstellen. Dagegen ist nichts zu sagen. Nur wäre der Ort mitten in Bremerhaven sicherlich falsch. Denn das Gelände müsste hermetisch abgeriegelt und gut bewacht werden. Außerdem müsste für die untergebrachten Personen ein Außenbereich geschaffen werden. Noch scheint sich der Magistrat nicht zu dem Thema geäußert zu haben. Wir gehen allerdings davon aus, dass er die Idee der Bremer Behörde nicht unterstützen wird.“
Baumann-Duderstaedt begründet seine Ablehnung vor allem damit, dass der Standort an der Wienerstraße besser genutzt werden könnte: „Wir sollten in den Räumen des Klinikums Mitte zukünftig medizinische Angebote unterbringen, die die Bremerhavener:innen im Alltag brauchen. Zum Beispiel ein Medizinisches Versorgungszentrum, attraktive Räume für Gemeinschaftspraxen, für Zahnärzt:innen oder Jugendpsychotherapeut:innen. Bedarf und Ideen gibt es genug. Der Ort liegt zentral gut erreichbar in der Stadt. Vor gut einem Jahr hat Ameos die Schließung des Klinikums Mitte bekannt gegeben. Es ist an der Zeit, dass der Magistrat Pläne vorlegt, wie diese Ressource für die lokale Gesundheitsinfrastruktur genutzt werden soll. Eine Maßregelvollzugseinrichtung sollte nicht Teil dieser Pläne sein“, schließt Baumann-Duderstaedt.
Für Rückfragen: Carsten Baumann-Duderstaedt, 0172 9300603
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