Deutsches Schifffahrtsmuseum. Aufklärung statt Schuldzuweisungen

Laut Medienberichten hat es bei der Verwaltung des Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) in den letzten Jahren mehrere zum Teil schwerwiegende Mängel gegeben. Inzwischen ist die geschäftsführende Leiterin, Frau Prof. Dr. Kleingärtner, von ihrem Posten zurückgetreten. Die Stadtverordnetenfraktion DIE GRÜNEN PP fordert nun Aufklärung, wie es so weit kommen konnte.

„Wer trägt die Verantwortung für das Missmanagement im DSM? Und warum hat angeblich niemand etwas bemerkt?“ Diese Fragen stellt Michael Labetzke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von DIE GRÜNEN PP. „Neben der Geschäftsführung hat offenbar auch die Aufsicht durch den Stiftungsrat nicht gut funktioniert. Wenn wir jetzt also von Verantwortung reden, müssen wir auch die Zusammensetzung dieses Aufsichtsgremiums diskutieren. Politisch betrachtet, handelt es sich nahezu um eine sozialdemokratische Monokultur. Der DSM-Stiftungsrat sollte aber die Pluralität Bremens und Bremerhavens abbilden und dadurch politisch mehr Transparenz schaffen.“

Labetzke nennt gleich mehrere Gründe für diese Forderung: „Wir Stadtverordneten bewilligen jährlich ca. 1.000.000,- Euro Steuergelder für das DSM, erfuhren von den Management­problemen aber aus der Zeitung. Diese Intransparenz wollen wir GRÜNE PP ändern und fordern eine umfassende Aufklärung in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlungen. In diesem Zusammenhang erwarten wir auch gute Vorschläge, wie die Zukunft des Museums gesichert werden soll. Immerhin steht die nächste Begutachtung durch die Leibniz-Gemeinschaft an und das DSM ist sehr wichtig für Bremerhaven. Als herausragendes Forschungsmuseum verbindet es Bremerhaven mit großen historischen Fragen nach der Entwicklung von Seefahrt und Welthandel und der damit verbunden globalen Ungerechtigkeit infolge kolonialer Ausbeutung. Touristisch wiederum ist das DSM einer unserer Leuchttürme. Und schließlich können wir zentrale Fragen der Innenstadtentwicklung erst entscheiden, wenn die Zukunft des Museumshafens sowie die Freiraumplanung vor dem DSM geklärt sind. Wir Stadtverordneten haben also die Pflicht, hier für weitere Aufklärung zu sorgen“, schließt Michael Labetzke.