Schule und Corona – Mehr Verantwortung vor Ort

Oberstufenschüler*innen des Schulzentrums Carl von Ossietzky haben gegen ihre Unterrichtsbedingungen protestiert. Julia Stephan-Titze, bildungspolitische Sprecherin der Stadtverordnetenfraktion DIE GRÜNEN PP, unterstützt die Schüler*innen und fordert mehr Entscheidungsspielräume für die einzelnen Schulen.

„Warum streiten wir über spät ausgelieferte iPads für den Distanzunterricht, wenn die Schüler*innen nicht in den Distanzunterricht wechseln dürfen, obwohl sie es selbst wünschen?“ fragt Stephan-Titze. „Distanzunterricht ist Gesundheitsschutz, und das ist doch unser aller Ziel. Wo ist also das Problem, wenn eine Schule gemeinsam mit den Schüler*innen einen funktionierenden Distanzunterricht auf die Beine stellt? Das würde den ÖPNV punktuell entlasten und in den Schulen Räume für die Entzerrung des Präsenzunterrichts freigeben. Darum unterstütze ich die Aktion und die Ideen der CvO-Schüler*innen.“

Stephan-Titze fordert, dass jetzt schnell und pragmatisch gehandelt wird: „Eine flächendeckend einheitliche Lösung für mehr Distanzunterricht ist zurzeit leider nicht absehbar. Darum bin ich dafür, den Schulen mehr Spielräume für eigene Entscheidungen zu geben. Wenn eine Schule, wie an der CvO, Verbesserungsvorschläge macht, sollten Senat und Magistrat nicht bremsen, sondern sofort mit der Schule gemeinsam die Vorschläge ausarbeiten und in die Tat umsetzen. Das setzt einen Austausch auf Augenhöhe zwischen Schüler*innen, Eltern, Schulen und Verwaltung voraus. Es wäre einen Versuch wert“, findet Stephan-Titze.