GRÜNE PP wundern sich: Koalition ohne Frauen? 4. September 202025. März 2021 Jüngst hat die SPD bei ihrem Parteitag in Bremerhaven entschieden, mit Selcuk Caloglu „Leben in die Bude“ des Magistrats zu bringen. Der neue Gesundheitsdezernent in spe ist jung, 36 Jahre alt. Damit ist Umwelt-dezernentin Susanne Gatti mit ihren 56 Jahren nicht mehr die jüngste im Kreis der ehrenamtlichen Dezernent*innen. Aber sie ist jetzt die einzige Frau im gesamten Magistrat. „Das ist atemberaubend“, findet Doris Hoch, Fraktionsvorsitzende von DIE GRÜNEN PP und seit Jahrzehnten sehr aktiv in der Frauenpolitik. „SPD, CDU und FDP besetzen neun von 11 Posten im Magistrat, fünf davon ausgestattet mit hoher Beamtenbesoldung. Aber sie finden keine einzige Frau für dieses zentrale Entscheidungsgremium? Eine Frauenquote von 0%. Das ist mal eine Ansage. Wenn es je einen Beweis dafür gebraucht hat, wie wichtig bis heute die Frauenquote ist, dann ist die Personalpolitik dieser Bremerhavener Koalition der machbewussten Herren. Lässt man die Jungs spielen, wie sie es wollen, bleiben die Frauen draußen vor. Ich bin schon sehr gespannt, mit welch gewundenen Argumenten uns die Partei- und Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU und FDP, übrigens auch alles Männer, dieses Versagen schönreden werden.“ Julia Stephan, Vertreterin von DIE GRÜNEN PP im Ausschuss Jugend Familie und Frauen, stellt die Frage, nach welchen Kriterien die Koalition Spitzenpositionen vergibt: „Obgleich ich persönlich Herrn Caloglu den Magistratsposten gönne, bezweifle ich doch sehr, dass es in der gesamten Bremerhavener SPD keine geeignete Kandidatin für dieses Amt gibt. Der konservative Kampf gegen Frauenquoten wird gerne mit dem Argument geführt, die Qualifikation solle über die Besetzung von Spitzenposten entscheiden. Die Zusammensetzung des Bremerhavener Magistrats zeigt uns, entweder ist dieses Argument großer Quatsch oder die Strippenzieher in SPD, CDU und FDP halten schlicht nichts von den Frauen in ihren Parteien – und das wäre eine große Frechheit“, schließt Stephan.