
09.05.2017
Grüne unterstützen Widerstand gegen die Bebauung des Leher Dschungels
Die Koalition möchte das Gebiet Neue Aue zum Teil bebauen. Nachdem der Magistrat in der letzten Woche hierzu die ersten Beschlüsse gefasst hat, spitzt sich die Diskussion um die zukünftige Nutzung des Gebietes zu. Zu den jüngsten Äußerungen des Oberbürgermeister Melf Grantz meint Doris Hoch, Vorsitzende der Grünen Stadtverordnetenfraktion: „Bürgerbeteiligung ist offenbar keine Stärke von Herrn Grantz. Vor über einem Jahr hat das ihm unterstehende Stadtplanungsamt der Stadtteilkonferenz Lehe einen feinen Ablauf für die Planung des Gebietes Neue Aue präsentiert: Nach einer öffentlichen Auftaktveranstaltung sollten u.a. zwei öffentliche Workshops durchgeführt werden. Es sollte eine ständige Rückkopplung mit Politik und Verwaltung geben und erst danach ein Konzept präsentiert werden, dass dann nochmals öffentlich diskutiert werden solle. Das klang gut. Wer sich aber darauf verlassen hat, wurde tatsächlich getäuscht. Denn was bietet unser Oberbürgermeister jetzt an? Kurz nachdem der Öffentlichkeit ein Entwicklungskonzept präsentiert wurde, hat der Magistrat zwei Aufstellungsbeschlüsse gefasst und wer noch Ideen hat, kann die in den Briefkasten des Stadtplanungsamtes werfen.“
Da dieses Vorgehen weit entfernt ist von einer echten Bürgerbeteiligung unterstützen die Bremerhavener Grünen die Leher Stadtteilkonferenz sowie die Initiative Meergestrüpp in ihrem Widerstand gegen die Koalition. „Zurecht weist die Gruppe Meergestrüpp in einer Pressemitteilung darauf hin, dass hier offenbar schnell Fakten geschaffen werden sollen“, ergänzt Claudius Kaminiarz, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Stadtverordnetenfraktion. „Brauchen wir so viele neue Einfamilienhäuser in Bremerhaven, dass diese Naturflächen überbaut werden müssen? Liegt ein ökologisches Gutachten zu schützenswerten Tieren und Pflanzen in dem Gebiet vor? Fehlanzeige. Darum fordern wir Grünen: 1. Der Magistrat muss das eingeleitete Verfahren zur Bebauungsplanung im Gebiet Neue Aue stoppen. 2. Der tatsächliche Bedarf an Bauland muss geprüft werden. 3. Eine naturschutzrechtliche Prüfung muss erfolgen. 4. Mit den Informationen, die das Planungsbüros Protz und Thieling vorgelegt hat, muss ein offener Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern über ein „städtebaulich-ökologisches Entwicklungskonzept Neue Aue“ geführt werden, wie es das Stadtplanungsamt Anfang 2016 versprochen hat.“
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